Dienstag, 31. Dezember 2019

Sonntag, 29. Dezember 2019

Gedanke am Rande: Bis nach Hause sinds 4500km, nach Kapstadt 11000km……
Unser Tagesrythmus wird nicht von unserer Uhr

sondern von der Sonne geprägt:

Aufstehen mit Sonnenaufgang damit wir schon beim Frühstück die ersten Strahlen genießen können. Beim Sonnenuntergangschauen,

sind wir mit 10,5 Stunden doch bei 2,5 Stunden mehr Tageslicht als in Europa - Winterdepression kommt da keine auf!
Fernsehen haben wir schon seit ein paar hundert Kilometern keins, denn der ASTRA-Satellit ist mit uns nicht mitgefahren. Aber mir ist es Recht - so kann man mal abschalten vom täglichen politischen Hickhack in der Heimat.
Gestern wieder Einkaufstour mit anschließender Pizza mit Martin Schweizer, Franz Bayer, Walter mit Frau und amico aus Italien,

mit Babylonischem Sprachengewirr und viel Gelächter trotz Mineralwasser und Cola.
Wie ist das Leben so im Womoji? Sehr simpel aber luxuriös! Mit simpel meine ich das Platzangebot: 2 m2 bedeuten kurze Wege vom Schlaf- zum Esszimmer, vom Klo zu Tisch, Kehren und Wischen sind schnell erledigt. Küchenutensilien beschränken sich auf das Allernotwendigste (3 Töpfe, 2 Tellerchen, 2 Messerchen,...) und trotzdem lassen wir uns nix abgehen bei Krautfleckerl, Nasi Goreng, Palatschinken, Rattatouille und immer wieder frischem Fisch. Auch an die Espressokanne haben wir uns, nach anfänglichen Entzugserscheinungen von unseren geliebten Kapseln, trotz unterschiedlicher Kaffeesorten bei jedem Greißler, gewöhnt. Genügsam sollte man auch mit dem Wasserverbrauch sein, denn Wasserfüllen ist nicht überall und jederzeit möglich; also die 1-Minuten-Dusche muss noch zum Einseifen dazwischen abgedreht werden. Haarewaschen mit meiner “Camping-Frisur” (laut Monika) kein Problem. Luxuriös dagegen finden wir das Leben im Freien, die fast täglich wechselnde Aussicht,




der Kontakt mit den Umliegenden, die Flexibilität, das Erkunden - einfach alles.

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und gutes Essen!? Wir hatten - ganz traditionell - Tunfischsteak vom Holzkohlengrill und Schokobananen ebenfalls gegrillt. Als Weihnachtsgeschenk brachte uns der Ostwind aus der Sahara mit 27 Grad so richtige Hitze, nachts 19. So lässt sichs hier am Strand leben: Meeresrauschen, draußen essen, lesen, Leut schauen und -kennenlernen; jetzt gibts ein paar bleiche Weihnachtstouristen, die in 2 Stunden Surfen lernen wollen…
Alle paar Tage gehen wir in die Hacienda auf einen frisch gepressten Orangensaft und zum Handy-Aufladen, Wasserfüllen im Hotel und Einkaufen in Dakhla. Am Super-Markt kriegen wir alles zum Überleben,


gehen mit Franz aus Bayern und dem Schweizer Martin Grillhendl essen,

dann Bummel durch die laue Abendluft zusammen mit tausenden Einheimischen

vorbei an hunderten Standln mit Gwand, Schuhen, Kosmetik, Essen, Snacks.




Montag, 23. Dezember 2019

3000 Zugriffe gabs schon auf meinem Blog! Ich freu mich, dass uns so viele von euch auf unserer Reise begleiten. Auch wenns bei uns (absichtlich) gar keine Adventstimmung gibt, wünschen wir allen (3000!?) LeserInnen frohe Weihnachten


und einen wunderschönen Christbaum!

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Schon eine Woche in der gleichen Bucht und es wird immer noch nicht fad. Es gibt immer neue Camping-Kollegen, diesmal ein Brüderpaar aus Spanien, die uns durch ihr Hobby die verschiedenen Kiteboards und-stile vorführen. Die Nachbarn im Hotel hinter uns führen auch kein schlechtes Leben,

das wir bei einem Bier und gratis WLAN mal auschecken. Jetzt trudeln auf den meisten Campingplätzen und Hotels die Weihnachtstouristen ein, also sind wir hier, bis der ärgste Trubel vorbei ist, auf “unserem Platzerl” sicher am besten aufgehoben.

Dienstag, 17. Dezember 2019

Nach dem Wasserfüllen und dem Einkauf finden wir den perfekten Strand am West Point in Dakhla fast für uns allein.


Der Platz ist etwas windgeschützt, man kann baden und wir sind Zaungäste der Kiter- und Fischerszene und von Filmaufnahmen eines Fernsehteams in der Sonne vor unserem Womoji;
und am Sonntag von Einheimischen auf Familienausflug, die Zelte aufbauen, Grillfeuer für ihre Tajine anheizen, bis am Abend Alkohol trinken, Wasserpfeifen und anderes rauchen und viel Müll hinterlassen. Bei der Gelegenheit mal was Negatives: leider muss man mitansehen, wie ganz Marokko, Stadt, Land, Wüste und Strand von Plastikmüll übersät ist - meist im Umkreis von Siedlungen, Häusern, Tankstellen, was aber dann vom Wind in alle Richtungen verweht wird… Beginnt wohl beim mangelnden Bewusstsein und endet nicht mit fehlender Infrastruktur. Schade!

Die Bevölkerung wurde Richtung Süden immer dunkler -
 und wir auch!

Sonntag, 15. Dezember 2019

Nach 3500km in Marokko ist unser Ziel erreicht:

an der Südspitze in Dakhla ist das Wetter herrlich, es regnet 5 Minuten - pro Jahr, die Temperaturen sommerlich, keine kalten Füße mehr. So haben wirs uns vorgestellt! Mit einem Schlag, seit wir auf der Halbinsel sind, ist Tourismus aktuell: Hotels mit Bungalows, Drinks und Disko. Der starke Wind macht die Gegend zum Surfers’ and Kiters’ Paradise

- ob wirs aushalten ohne Kopfweh, müssen wir erst testen. Unser Womoji wird Tag und Nacht von Windböen gerüttelt, aber wir wollens halt wissen!
Am ersten Wildcamp in Marokko stehen schon 50 andere,

wir klemmen uns dazwischen und bleiben prompt im weichen Sand stecken. Ich versuche Hilfe zu organisieren beim Italiener, Franzosen, Schweizer und Luxenburger, bis ich schließlich vom Deutschen zwei Wüstenbretter krieg, die uns aus dem Schlamassel rausbringen.

Ein bissl Nervenkitzel aber i hab a Menge Leut kennenglernt!

Samstag, 14. Dezember 2019

Die Suche nach einem Supermarkt in der überraschend großen Stadt Laayoune verlief chaotisch aber ergebnislos. G**gle zeigt den nächsten Supermarkt in Lanzarote an: 100km übers Meer! Also: Obst beim fahrenden Obsthändler, der mich spanisch anspricht (ehemalige spanische Kolonie hier); dann Minihütterl mit englischsprechendem jungen Mann, bei dem ich von Joghurt bis Müsli alles krieg; die Bäckerin verkauft mir auf arabisch lauwarme Fladen; ums Eck der Gemüsehändler, der grad eine türkische Schmonzette im Fernsehen schaut - alles sehr bunt, sehr freundlich, herrlich! 

Ankunft in Boujdour, ein kleiner Punkt auf der Landkarte, Einfahrt durch die kilometerlange 4-spurige Palmenallee mit unzähligen Straßenlaternen, alle Gehsteige verfliest, aber noch keine Häuser. Platz ist ja da, also man bereitet Straßen und Anschlüsse vor, für die erhofften zukünftigen Siedler. Die Strandpromenade hektarweise verfliest, beschattete Sitzbankerl, 5 Leute so weit das Auge reicht, am Strand ebenfalls. Im flachen kalten Meer sehen wir LKW-Schläuche schwimmen,

darin sitzen Männer in voller Montur mit einem Sackerl und fischen. Dem ersten, der an Land kommt, kaufen wir 4 Brassen um 2 Euro ab: er ist überglücklich - wir auch!

Am Nachmittag sitzt eine  Gruppe Frauen auf den Fliesen und jausnen, sie winken uns heran, bieten uns Kuchen und Tee an. Es ist eine Klasse mit Schneiderinnen, 2 sprechen Englisch und interessieren sich sehr für “Australia”. Fast alle Leute auf der Straße, im Auto, am Moped winken uns freundlich zu

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Der Campingplatz einfach, aber nett:

frische Fischlieferung an die Tür, Wäscheaufhängservice und nette Nachbarn aus Kärnten: wahrscheinlich um die 70, erzählten von einem Womo-Pärchen um die 90! Na da hamma ja no a bissl Zeit…
Weiter gehts in den Süden - wie ihr schon ahnen könnt, nicht besonders dicht besiedelt. Trotzdem: hin und wieder ein Dorf, ein Handymast,


ein Moped mit 1-4 Passagieren, ein Autostopper und viele Lastwägen, denn die Autobahnbaustelle begleitet uns seit 5 Tagen. Campingplatz noch einfacher, noch toller! Fred aus Frankreich hilft uns, unseren spinnerten Kühlschrank wieder in Gang zu setzen: ein Sandkörnchen hat die Gasdüse gestört! Sandkörnchen gibts a ganze Menge;

und wieder Klippen! 

Inzwischen sind wir in Westsahara angelangt, gehört politisch zu Marokko, hat  viele Militärstationen und -kontrollen, verlangen plötzlich “fiche”, einen selbstgeschriebenen Datenbogen. 
Im Souk haben wir uns noch mit Proviant eingedeckt,




die Atmosphäre fantastisch, die Preise auch: Obst und Gemüse kommt zusammen in eine Schüssel zu höchstens 50 Cent/Kilo. Diesel wird hier zollfrei abgegeben; Wurst, Schinken und Alkohol gar nicht. 300km haben wir noch, dann sind wir am Ziel...

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Nach 17 Tagen Abenteuer im Landesinneren haben wir Sehnsucht nach Meer und  flüchten wieder mal vor den kalten Nachttemperaturen. 700 km Wüste und Weite

und trotzdem kein bisschen fad: die verschiedenen Fels- und Sandfarben und -formen,

Pflanzen oder eben keine. Was einem da alles begegnet! Beim ersten Schild mussten wir noch lachen,

aber dann…


100km einspurige Straße: wer die schwächeren Nerven hat, weicht auf den Schotterstreifen aus!


Kaum Tankstellen.

Dann 100 km Baustelle, aber alle Anstrengung ist vergessen

bei dem Empfang an der Küste von Tan Tan Plage!

Auftakt in Polen: ein Sonntag am Strand von Dziwnow. Der Wind frischt ganz schön auf, aber der feine Sand begeistert...